Zyklusstörungen

Der physiologische Zyklus dauert ungefähr 28 Tage. Dabei gibt es Schwankungen, bezüglich der Dauer und Intensität der Blutung. Ab der Menarche (erste Menstruation in der Pubertät) dauert es ca. 2 bis 3 Jahre, bis sich der weibliche Zyklus stabilisiert und regelmäßig ein Eisprung auftritt. Daher sind Zyklusstörungen bei jungen Mädchen oft normal und keinesfalls beunruhigend.

Zyklusstörungen sind Abweichungen vom normalen Monatszyklus der Frau, die können entweder das Intervall zwischen den Blutungen oder die Blutungsstärke betreffen.

Von einer primären Amenorrhoe spricht man, wenn nach Vollendung des 16.Lebensjahres die Menstruation noch nicht eingetreten ist. Bei einer sekundären Amenorrhoe hat die Menstruation schon einmal oder mehrmals stattgefunden, setzt aber dann wieder aus. Ursachen für eine primäre Amenorrhoe sind oft Störungen der Erbanlagen (so genannte Chromosomendefekte), sowie manchmal anatomische Besonderheiten oder Fehlbildungen der weiblichen Geschlechtsorgane. Bei starker Gewichtsabnahme durch Diäten, Essstörungen wie Magersucht, oder bei Leistungssportlerinnen, kommt es oft zu einer Störung der Hormonproduktion bis zum Ausbleiben der Menstruation. Auch ausgeprägter Stress und psychische Belastungssituationen können den empfindlichen weiblichen hormonellen Regelkreis beeinflussen und zu einer selteneren Regelblutung oder sogar zum völligen Ausbleiben führen. Oft führen auch sonstige hormonelle Störungen wie z.B. das PCO-Syndrom, eine Überproduktion von Prolaktin oder männlichen Geschlechtshormonen sowie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Stoffwechselkrankheiten zu einer Verlängerung des Blutungsintervalls oder sogar zur Amenorrhoe. Auch eine vorzeitig eintretende Menopause muss in Betracht gezogen werden.

Starker und verlängerter Periodenblutung als auch Zwischenblutungen liegen oft organische Ursachen zu Grunde:

-Myome

-Polypen der Gebärmutterschleimhaut

-Adenomyose (Endometriose der Gebärmuttermuskulatur)

-Endometriumshyperplasie (übermässiges Wachstum der Gebärmutterschleimhaut)

-Selten Gebärmutterhals- oder Gebärmutterschleimhautkrebs

-Selten Störungen der Blutgerinnung. Hier wären eine zu geringe Anzahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie), oder die Von-Willebrand-Erkrankung zu nennen.

Da es sehr viele Ursachen für die Zyklusstörungen gibt, muss der Therapie eine genaue Diagnose vorausgehen. Dies wird mit einer sehr ausführlichen Anamnese, mit der klinischen Untersuchung aber auch mit speziellen laborchemischen Untersuchungen erreicht.