Vulva- und Vaginalkarzinom

Die Diagnose von Vulvakrebs ist häufig ein Zufallsbefund bei der frauenärztlichen Untersuchung. Manchmal kommen Patientinnen allerdings auch wegen Juckreiz oder anderen lokalen Symptome in die Praxis. Bei Verdacht auf Vulvakrebs wird das gesamte Genitalbereich und die Leistenregion inspiziert und abgetastet. Eine Lupenvergrößerungsuntersuchung (Kolposkopie) ergänzt die Diagnostik. Von verdächtigen Bereichen wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und mikroskopisch untersucht. Wenn möglich, wird eine Operation zur Entfernung des Tumors durchgeführt. Dabei hängt das Ausmaß der Gewebeentfernung vom Krankheitsstadium ab. Bei kleineren Tumoren genügt es, den Herd mit einem Sicherheitsabstand zu entfernen. Nur bei größeren Tumoren hingegen, muss die gesamte Vulva entfernt werden. Eine Lymphknotenentfernung wird gemäß der Lokalisation des Tumors durchgeführt. Die selektive Entfernung des Sentinel- Lymphknotens ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Es ist wichtig, dass die meisten Patientinnen nach abgeschlossener Therapie ein normales Sexualleben haben können.

Die Diagnose des seltenen Scheidenkarzinoms (Vaginalkarzinom) stellt sich häufig als Zufallsbefund bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung. Ist der routinemäßig entnommene Zellabstrich bei der mikroskopischen Untersuchung auffällig, so wird die Durchführung einer zusätzlichen Kolposkopie empfohlen. Kleine Scheidenkarzinome können operativ entfernt werden, ohne dass die Scheide übermäßig in Mitleidenschaft gezogen wird. Bei ausgedehnten Tumoren, hingegen, muss die Scheide manchmal vollständig entfernt werden. Auf Wunsch der Patientin kann in solchen Fällen die Scheide in einer plastischen Operation rekonstruiert werden. Des Weiteren gehört die Entfernung der nahegelegenen Lymphknoten, entsprechend der Lage des Tumors, zur Therapie.