Die Endometriose ist nach den Myomen die zweithäufigste, gutartige, gynäkologische Erkrankung. Diese chronische Erkrankung wird häufig nicht richtig erkannt: durchschnittlich erst sechs Jahre nach dem Auftreten der ersten Symptome wird die Endometriose diagnostiziert. Es handelt sich um eine Verschleppung der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Die Ursache ist bis heute noch nicht geklärt. Die retrograde Menstruation erscheint eine Rolle zu spielen.
Symptome: der Schmerz wird hauptsächlich während oder direkt vor der Menstruation ausgelöst. Häufig gibt es eine Symptomintensivierung mit zunehmendem Alter. Starke Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls häufig. In Abhängigkeit der Lokalisation der verschleppten Gebärmutterschleimhaut im Bauch, kann zusätzlich Schmerz während der Defäkation oder der Miktion verursacht werden. Die Endometriose korreliert mit Unfruchtbarkeit, weil es sich um eine Entzündung handelt, die Verwachsungen verursachen kann. Sollte eine Schwangerschaft jedoch auftreten, kann sie in der Regel komplikationslos verlaufen, die Symptome verbessern sich sogar häufig während der Schwangerschaft.
Die Diagnose kann schwierig sein, weil auch andere Erkrankungen, wie z.B. Reizdarm, Unterbauchschmerzen verursachen. Die einzig sichere Diagnose wird während der laparoskopischen (minimalinvasiven) Bestätigung der Erkrankung gestellt.
Die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten haben die Linderung der bestehenden Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität zum Ziel.
Medikamentöse Therapie: Da Endometriose wird durch das weibliche Hormon Östrogen stimuliert. Durch eine hormonelle Behandlung soll der Östrogenspiegel abgesenkt werden, um den Wachstumsreiz des Östrogens auf die Endometrioseherde zu durchbrechen. Damit können zyklusbedingte Beschwerden gelindert werden.
Die operative Therapie der Endometriose verfolgt verschiedene Ansätze. Zum einen ist sie der Goldstandard in der Diagnosesicherung, zum anderen können die Herde komplett reseziert werden. Das Ausmaß der Endometriosesanierung erfolgt symptomorientiert, wobei immer auch ein bestehender Kinderwunsch berücksichtigt wird. Die operativen Eingriffe sollen ausnahmslos minimalinvasiv erfolgen. Mit der operativen Laparoskopie können alle sichtbare Endometrioseherde verödet oder entfernt werden.
In den letzten Jahren stellt die robotische Chirurgie die letzte Entwicklung in der Therapie der Endometriose dar. Die robotische Chirurgie (daVinci System) hat Vorteile besonders in Fällen mit sehr ausgebreiteter Erkrankung, sowie in der Rezidiv Chirurgie. In solchen Fällen kann dadurch eine radikale Sanierung angestrebt werden.