Eierstockzysten

Die meisten Frauen werden irgendwann in Ihrem Lebensverlauf eine Eierstockzyste haben. In der Tat sind Zysten im Bereich der Eierstöcke ein sehr häufiger Befund bei Frauen von jedem Alter. Die Größe kann unterschiedlich sein. Manchmal gibt es Symptome, wie z.B. Schmerzen oder Zyklusstörungen. Glücklicherweise ist in der großen Mehrheit der Fälle keine operative Therapie erforderlich und die meisten Zysten korrelieren nicht mit Krebs.

Frauen im reproduktionsfähigen Alter

Einfache Zysten: die häufigsten Zysten bei jungen Frauen sind funktionell bedingt und entsprechen Follikeln, die persistieren, weil kein Eisprung stattgefunden hat. Diese Zysten bilden sich in den meisten Fällen im Verlauf zurück.

Dermoid-Zyste (reifes Teratom): ist auch ein häufiger Befund bei jungen Frauen. Es handelt sich um Gewebe aus Keimzellen (germ cells) und kann unterschiedliche Arten von Gewerbe enthalten, wie z.Β. Zähne, Haar, Fett usw. Fast immer ist diese Zyste gutartig

Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-PCOS):  Das PCOS ist eines der häufigsten hormonellen (endokrinen) Störungen der Frau und der häufigste Grund einer primären Unfruchtbarkeit im gebärfähigen Alter. Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit der klinischen Symptome führen zu Schwierigkeiten der Erkennung der Erkrankung. Hierbei sollen 2 von 3 Kriterien das PCO-Syndrom definieren: Polyzystische Ovarien (kleine perlschnurartige Bläschen der Eierstöcke). Verspätungen bei der Menstruation (Oligo-Amenorrhoe) bzw. der fehlende Eisprung. Zeichen einer vermehrten männlichen Hormonproduktion durch vermehrte Behaarung (Hirsutismus), Akne oder fettige Haut (Seborrhoe) sowie Haarausfall vom männlichen Typ oder erhöhte männliche Hormone im Blut. Wichtig ist die Blutentnahme zur Bestimmung von sog. Androgenen (“männliche Hormone“) wie Testosteron mit SHBG (Sex-Hormon-bindendes-Globulin), Androstendion, DHEAS. Zum Ausschluss anderer Ursachen muss hier auch 17-Hydroxy-Progesteron zum Ausschluss eines adrenogenitalen Syndroms (AGS) durchgeführt werden. Die Therapie ist medikamentös und es ist wichtig unnötige Operationen zu vermeiden.

Endometriose Zysten: Als Endometriose wird das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutterhöhle (Cavum uteri) bezeichnet. Endometriosezysten an den Eierstöcken können im Ultraschall sehr gut gesehen werden. In Abhängigkeit vom Alter, Leidensdruck und Kinderwunsch ist in sehr vielen Fällen die operative Entfernung sinnvoll, die minimalinvasiv erfolgen soll.

Frauen nach den Wechseljahren

Befunde, die zum ersten Mal nach den Wechseljahren auftreten sind mit deutlich höherem Risiko einer Malignität verbunden, obwohl auch in dieser Gruppe der Frauen die meisten Zysten gutartig sind.

Eine besondere Kategorie sind „Borderline“ Tumore der Eierstöcke. Diese treten im Gegensatz zum invasiven Ovarialkarzinom früher auf und zeigen eine exzellente Prognose. Die rechtzeitige chirurgische Therapie, die minimalinvasiv erfolgen kann, ist dabei von großer Bedeutung.